Interview mit Atomkraft-Gegner - „Die Grünen sind nicht mehr meine Partei. Sie sind eine Enttäuschung“
FOCUS online: Am Samstag werden mit Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim 2 Deutschlands letzte Atomkraftwerke abgeschaltet. Wird für Sie als Kernkraft-Gegner jetzt ein Traum wahr?Ja, zumindest bin ich sehr zufrieden damit, dass die laufenden AKW nach mehr als 40 Jahren Protest vom Netz gehen. Trotzdem ist damit das Zeitalter der Atomenergie in Deutschland nicht vorbei.
Wäre das anders gelaufen, würden wir jetzt nicht mehr über die Abschaltung der Atomkraftwerke diskutieren. Ich habe den Eindruck, die Debatte nimmt aus zwei Gründen so viel Raum ein. DieUnd die Medien springen auf diese Argumentation auf. Man kann sich kaum retten vor Berichten über die AKW-Abschaltung. Ich dachte, die Kraftwerke gehen still und heimlich vom Netz und damit ist es gut. Jetzt haben viele Menschen Angst. Sogar die, die eigentlich entspannt waren.
Nicht dreimal im Jahr in den Urlaub zu fliegen, sondern seine Freizeit anders zu verbringen. Natürlich istJetzt werden Sie zynisch.Sie haben jahrzehntelang gegen Atomkraft demonstriert. Wann haben Sie sich dazu entschieden, auf die Barrikaden zu gehen?Ich bin Meteorologe von Beruf. Daher habe ich einen anderen Zugang zum Klimawandel als die meisten Menschen. Ich habe in Hamburg studiert und lange an der Universität gearbeitet.
Das hat mich tief berührt. Dieser arme Kerl, er arbeitete nicht nur in einer Wiederaufarbeitungslage, sondern hatte auch noch privat mit dem Thema zu tun. Ich hatte auch Stress im Job. Aber ich konnte abschalten, wenn ich abends im Garten war. Das hat mich dazu gebracht, gegen Atomkraft zu protestieren.Was waren Ihre einschneidensten Erlebnisse auf Anti-Atomkraft-Demos?Am AKW Brokdorf gab es viele kleinere und größere Demonstrationen.
Der Atomausstieg ist zumindest entschieden. Auch, wenn es Politiker gibt, die das falsch finden. Markus Söder zum Beispiel. Er fordert ein Revival der Atomkraft.Ich kann den Vorstoß weder verstehen noch gutheißen. Wie auch, ich setze mich seit Jahrzehnten für das Gegenteil ein. Und das nicht ohne Grund. Die Gefährdung durch Atomkraftwerke ist real, auch, wenn das manche Menschen nicht erkennen.
Genauso wie der Rückbau des AKW Brokdorf. Das ist kein Zuckerschlecken, vor allem für die Mitarbeiter, die mit radioaktivem Material in Kontakt kommen.
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