Am Aktienmarkt haben viele Anleger angesichts wachsender Furcht vor einem Krieg zwischen Russland und der Ukraine die Reißleine gezogen.
Am Aktienmarkt haben viele Anleger angesichts wachsender Furcht vor einem Krieg zwischen Russland und der Ukraine die Reißleine gezogen. Dieser Prozess hatte sich schon am Freitag in den USA gezeigt. In Asien nahm die Entwicklung nun weiter ihren Lauf. Der Nikkei schloss mehr als zwei Prozentpunkte niedriger als zu Handelsbeginn. Auch Zeitweise fiel der deutsche Leitindex auf ein Tief seit Anfang Oktober, gegen Mittag verlor er noch 3,22 Prozent auf 14.928 Punkte.
"Die Russland Krise hat die Zinswende als Nummer-Eins-Risikofaktor abgelöst", warnte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners."Die Angst vor weiter steigenden Energiepreisen im Fall einer militärischen Eskalation ist riesig." Die wirtschaftliche Erholung von der Corona-Pandemie könnte damit abwürgt werden.
So stieg der europäische Erdgas-Terminkontrakt um 13 Prozent auf 84,20 Euro je Megawattstunde. Russland ist ein wichtiger Lieferant dieses Energieträgers. Spekulationen auf Lieferausfälle trieben auch den Ölpreis in die Höhe. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich bis zu 1,8 Prozent und kostete mit 96,16 Dollar je Barrel zeitweise so viel wie zuletzt vor siebeneinhalb Jahren. Einsetzende Gewinnmitnahmen drückten den Preis zuletzt aber auf 94,28 Dollar.
Am Devisenmarkt zogen sich Investoren aus dem russischen Rubel und der ukrainischen Währung Hrywnja zurück. Im Gegenzug verteuerte sich der Dollar um 1,5 Prozent auf 78,29 Rubel beziehungsweise um 2,5 Prozent auf 28,749 Hrywnja.Neben der Ukraine-Krise verunsicherten auch weiter Zinserhöhungsängste die Investoren. Der anhaltende Preisdruck lasse eine Straffung der Geldpolitik weltweit wahrscheinlicher werden, prognostizierte Bruce Kasman, Chef-Volkswirt der US-Bank JPMorgan.