Rentner in Berlin haben im Durchschnitt weniger auf dem Konto als die Empfänger von Bürgergeld. Wer 45 Jahre gearbeitet hat, bekommt weniger, als wer gar nicht arbeitet. Das kann so nicht bleiben, meint Gunnar Schupelius.
Die Durchschnittsrente in Berlin liegt aktuell bei 1409 Euro pro Monat. Ein großer Teil der Rentner bezieht deutlich weniger. Insgesamt liegen 63 Prozent der Renten unter 20.000 Euro pro Jahr.
Gemeint ist damit die Bruttorente. Auf dem Konto kommt weniger an. Denn vom Brutto werden die Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung abgezogen und die Steuer. Mehr als 80 Prozent der Renten werden besteuert, Tendenz steigend.Bürgergeld bekommen. Alleinstehende haben ein Anrecht auf 502 Euro pro Monat, außerdem wird ihnen eine Warmmiete bis zu 700 Euro bezahlt. Dazu kommen Kranken- und Pflegeversicherung und Sachleistungen für die Wohnungseinrichtung etc.
Unterm Strich bedeutet das: Wer 45 Jahre gearbeitet hat, bekommt weniger, als wer gar nicht gearbeitet hat. Ist das gerecht? Nein, natürlich nicht. Das ungleiche Verhältnis wird im kommenden Jahr noch ungleicher, wenn das Bürgergeld stark angehoben wird. Nun könnte man sagen, dass Rente und Bürgergeld als Leistungen nicht vergleichbar sind. So argumentiert die Politik. Die Rente sei ein eigenes System, ihre Höhe orientiere sich an dem eingezahlten Betrag. Das Bürgergeld hingegen sei eine Leistung der öffentlichen Hand für Menschen in Not.bekommen auch Menschen das Bürgergeld, die nicht in konkreter Not sind, zum Beispiel junge arbeitsfähige Männer.