Als junge Frau tanzte Klara Geywitz in der Potsdamer Hausbesetzerszene, heute ist sie Bau- und Wohnungsministerin. Wie bekämpft sie die Wohnungsnot?
Das umstrittene Heizungsgesetz stammte auch aus Geywitz' Ressort, haften blieb es an Habeck Foto: Chris Emil Janssen/imago
Im Koalitionsvertrag liest sich alles noch werbetauglich: bezahlbar, klimaneutral, nachhaltig, barrierearm sollte das Wohnen der Zukunft werden. Und die Gegenwart? Die Baubranche hält sich mit Hilferufen nicht zurück: Es drohe der „GAU am Bau“, man brauche einen „Milliarden-Booster“, vor einem „Rekordwohnungsmangel“ warnt das Bündnis Soziales Wohnen. Das Land steckt in einer Baukrise.
Im Auge dieses Sturms steht Klara Geywitz. Oder besser gesagt, sie sitzt – in ihrem Büro in der Krausenstraße in Berlin. Auf einem Sideboard liegt ein weißer Bauhelm, ansonsten wenig Schnickschnack. Klara Geywitz lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen – obwohl alles anders lief, als sie es sich erhofft hatte. Die Baukrise fällt mit ihrer Amtszeit zusammen. „Manchmal hat man im Leben Pech, was den chronologischen Ablauf anbelangt“, sagt sie im April.
Bei Buschmann auf den Tisch hauen Geywitz denkt in langen Zeiträumen. Das, was sie anstößt, kann den Wohnungsmarkt langfristig gemeinwohlorientierter machen. Lässt sich mit dieser Zurückgelehntheit die akute Wohnungsnot managen? „Natürlich haben wir einen Riesendruck auf dem Kessel. Wir werden unsere Verfahren endlich digitalisieren, wir werden seriellen Wohnungsbau vorantreiben, um überhaupt noch zu vernünftigen Preisen bauen zu können“, sagt sie.
Nur ist für Mietrecht das Justizministerium zuständig. Und Justizminister Marco Buschmann von der FDP blockt alles weg, was Mieter*innen etwas Luft verschaffen könnte. Über ihn verliert sie trotzdem kein schlechtes Wort: „Persönlich schätzen wir uns sehr, aber er hat eine andere Agenda. Die mir so wichtigen sozialen Mietrechtsfragen haben bei ihm leider nicht oberste Priorität.“ Sie hofft, dass die vereinbarte Mietrechtsnovelle bald kommt.
Klara Geywitz mag für die meisten eine Überraschungskandidatin gewesen sein, überregional war sie kaum bekannt. Olaf Scholz hatte ein paritätisches Kabinett versprochen. Dass Geywitz eine Frau aus dem Osten ist, mag ihr geholfen haben. Aber eine reine Quotenbesetzung war sie nicht. Scholz und sie kennen sich schon lange.
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