Der US-Amerikaner Bill Anderson leitet künftig den Pharma- und Agrochemiekonzern Bayer. Was will er anders machen als sein Vorgänger? Ein Vorstellungstermin SZPlus
An seinem zweiten Arbeitstag bei Bayer trägt Bill Anderson eine schwarze Jeans, einen dunkelblauen leichten Blazer, einen hellgrauen Pullover, schwarze Sneaker von Prada. Es gibt Menschen, die wollten wissen, was er an seinem ersten Arbeitstag tragen wird, schrieb Anderson, 56, am Sonntag im Karriere-Netzwerk Linkedin. Er arbeitet sich jetzt ein und Anfang Juni übernimmt er von Werner Baumann, 60, den Vorstandsvorsitz.
Bayer ist heute weniger wert, als Monsanto damals kostete."Nach sieben Jahren Underperformance der Aktie haben viele Investoren die Geduld mit Bayer verloren", sagt Markus Manns, Fondsmanager von Union Investment. Sie drängten auf einen externen Vorstandschef, der ohne Altlasten die zahlreichen Probleme des Konzerns angehen könne, sagt Manns. Den haben sie nun mit Anderson.
Keine von Andersons Anekdoten sind zufällig. Alle bergen eine Botschaft. Seine Eltern seien in Armut aufgewachsen, erzählt Anderson, während der Großen Depression, der schweren Wirtschaftskrise, die die 30er-Jahre in den USA prägten."Ich war ein Unfall. Meine Eltern waren Mittvierziger, als sie mich bekamen. Ich war eine Überraschung", erzählt Anderson. Er wuchs in Lake Jackson im Bundesstaat Texas auf.
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