Im Hinspiel der Relegation zur Zweiten Bundesliga zwischen Bielefeld und Wiesbaden sorgten Krawalle von enttäuschten Arminen beinahe für einen Spielabbruch. Einzig Kapitän Fabian Klos zeigte Haltung und sorgte für Ruhe.
So desolat war Bielefelds Minusleistung nur fünf Tage nach dem 0:4 im letzten Ligaspiel beim 1. FC Magdeburg, dass Klos nach den Gegentreffern von Ivan Prtajin , Johannes Wirtz , Benedict Hollerbach und John Iredale fast Verständnis für den Ärger der Arminia-Anhänger und den Abschuss von Raketen und Böllern aufbrachte: »Soll ich sauer auf die Fans sein? Sie reagieren nur auf das, was wir auf dem Platz zeigen.
Wegen der massiven Ausschreitungen hatte Schiedsrichter Benjamin Brand beide Teams kurz vor Schluss in die Kabinen geschickt. 21 Minuten lang war die Partie unterbrochen, nachdem Bielefelder Anhänger wiederholt Pyrotechnik auf den Rasen geschossen und einige sogar versucht hatten, den Platz zu stürmen.
»Zwei Meter neben mir hat ein Böller eingeschlagen. Das war extrem gefährlich. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich hatte Angst«, sagte Wehen Wiesbadens Stürmer Benedict Hollerbach zu den skandalösen Vorfällen. Erst als die Polizei vor dem Gäste-Fanblock aufmarschierte, ging es weiter. »Der Schiedsrichter hat gesagt, wenn noch ein Feuerwerkskörper explodiert, bricht er das Spiel ab«, berichtete Klos später.
Ohne Träumereien von einem riesigen Fußball-Wunder dürfte Bielefeld, das sich offiziell »für die Geschehnisse auf und neben dem Platz« entschuldigte, am Dienstag innerhalb von zwölf Monaten aus der Bundesliga in die Drittklassigkeit durchgereicht werden. Seit Einführung der eingleisigen 3. Liga war solch ein Absturz zuvor nur 2016 dem Arminen-Nachbarn SC Paderborn widerfahren.
In Bielefeld schließt sich für Schmerzensmann Klos nach »Tränen, Blut, Schweiß und Knochenbrüchen« zunächst ein Kreis: »Ich bin wieder da angekommen, wo ich vor zwölf Jahren angefangen habe – nur ist die Stimmung noch beschissener als damals.« Das sportliche Ende soll für Fabian Klos offenbar noch nicht erreicht sein, er will auch den Gang in die 3. Liga mitgehen.
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