ADHS wurde lange vor allem bei erwachsenen Frauen nicht diagnostiziert. Spezialsprechstunden sind überlaufen und die Forschung holt erst langsam auf.
Eine ADHS-Diagnose zu bekommen, kann auch eine Entlastung sein, sagt der Experte Foto: Mikesch/plainpicture
Boerger signiert geduldig die bald ausverkauften Exemplare vom Büchertisch, für kurze Zeit stand das Buch auf der Spiegel-Bestsellerliste. Ist es nur ein Hype, eine sich gegenseitig bestärkende Blase oder ein Leiden, das sich endlich Aufmerksamkeit verschafft? Das Phänomen des Zappelphilipps oder eines Hans-guck-in-die -Luft aus dem „Struwwelpeter“ wurde von Heinrich Hoffmann schon 1871 erfasst. Franz Cramer und Hans Pollnow forschten in den 1930er Jahren zur Hyperkinetischen Störung im Kindesalter, wie sie damals genannt wurde. Doch erst nach 1968 nahm in den USA die Wissenschaft den Faden auf und untersuchte das, was seit 1987 unter dem Namen Attention Deficit Hyperactivity Disorder firmiert.
Die Diagnostik umfasst immer ein ausführliches Erstgespräch und mindestens ein weiteres Treffen. Durch ein MRT und Labortests werden andere Ursachen ausgeschlossen. Es gibt Anamnesebögen und es finden Gespräche mit Bezugspersonen aus der Kindheit wie Eltern, Geschwistern, aber auch Lehrern statt, Schulzeugnisse werden ausgewertet.
Syndrom statt Störung „Es ist furchtbar“, sagt Alexandra Philipsen, die seit 2018 das Institut für Psychiatrie und Psychotherapie der Uniklinik Bonn leitet, sie schüttelt entschuldigend den Kopf. Alle Spezialambulanzen hätten dieses Problem. „Ich spreche bei ADHS statt von Störung lieber von einem Syndrom“, sagt sie, also dem gleichzeitigen Auftreten mehrerer charakteristischer Symptome. „Ich persönlich finde das Wort Störung etwas verstörend.
Es fällt ihnen schwer, punktgenau zu agieren. Auf der anderen Seite gibt es auch Hirnareale, die aktiv sind, wenn man nichts tut. Normalerweise werden diese Netzwerke dann deaktiviert. Was passiert bei ADHS? Die klimpern trotzdem. Je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr glaube ich, dass es ein Problem der koordinierten Aktivierung und Deaktivierung ist.“
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